28/02/2025 0 Kommentare
Nachruf Sascha Goral
Nachruf Sascha Goral
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Nachruf Sascha Goral
Ende 2024 erlag unser Jugendreferent seiner schweren Krankheit
Als ich am 1. Oktober 2021 meinen Dienst als Pfarrerin in dieser Kirchengemeinde antrat, da war Sascha Goral schon da. Aber auch noch nicht viel länger als ich. Er war etwas mehr als ein halbes Jahr vor mir als neuer Jugendreferent angestellt worden. Seinen Dienst hatte er am 1. Februar 2021 begonnen – mitten im zweiten Corona-Lockdown und damit eindeutig unter erschwerten Bedingungen. Kurz kennengelernt hatten wir uns bereits bei einem Dienstgespräch im September und schon dort hatten wir uns zum ersten Mal über die Jugend und Konfiarbeit in der Gemeinde ausgetauscht. Wichtig war sie uns beiden und ich glaube, wir freuten uns beide, dass wir in Zukunft zusammenarbeiten würden.
Am ersten Dienstag im Oktober trafen wir uns erneut im Dienstgespräch. Ich war zu dem Zeitpunkt noch nicht hergezogen und weil nachmittags noch Konfi und abends Presbyteriumssitzung anstanden, hatte ich zwischen morgendlichem Dienstgespräch und nachmittäglichem Konfi einige Stunden Leerlauf. Sascha hat mir in diesen Stunden Gesellschaft geleistet, obwohl er genauso gut hätte nach Hause fahren können. Mittags haben wir uns Pizza geholt. Ich kannte mich in Fröndenberg noch gar nicht aus, aber er hatte mal hier gewohnt und war hier bis zum Abitur zur Schule gegangen. Und so führte er mich herum, zeigte mir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und wir sprachen über Gott und die Welt, über die Arbeit, aber auch über Privates. Sascha war einer der ersten Menschen, die ich an diesem für mich damals noch fremden Ort kennenlernte. Ich halte diesen Tag, den wir zusammen im Gemeindehaus die Zeit totgeschlagen, an dem wir Pizza geteilt und stundenlang gequatscht haben, in liebevoller Erinnerung.
Sascha hat für seine Arbeit als Jugendreferent gebrannt. Es war ein Job, der ihm wirklich viel Freude machte. Jeden Tag fuhr er gerne ins JZE, hat er einmal gesagt. Und als die Coronamaßnahmen gelockert wurden, brachte er auch wieder Leben in das Jugendzentrum. Endlich war wieder regelmäßig geöffnet. Nach anderthalb Jahren Vakanz und einer tollen Aufrechterhaltung der Jugendarbeit durch viele ehrenamtliche Teamer, war es toll, wieder einen Jugendreferenten zu haben. Als Mitarbeiter haben wir Sascha sehr geschätzt. Er war engagiert und immer freundlich und zuvorkommend. Er hatte ein offenes Ohr für die Probleme anderer und auch eine Schulter zum Anlehnen. Wenn Hilfe gebraucht wurde, war er da. Es machte Spaß mit ihm zu arbeiten. Ich erinnere mich immer wieder gerne daran, wie er für eine Horde von 26 hungrigen Konfis unermüdlich und in aller Ruhe einen Sandwich-Toast nach dem anderen zubereitet hat.

Sascha Goral im Februar 2021
Ich – und ich glaube viele andere auch – haben es sehr bedauert als Sascha bereits im Sommer 2022 sein Amt als Jugendreferent vorerst niederlegen musste, weil er krank wurde. Er hat eine Lücke hinterlassen, die wir alle deutlich gespürt haben. Sascha hat sich seiner Erkrankung gestellt – tapfer, mit viel Hoffnung, viel Mut und auch ein bisschen Humor. Zwei Jahre später war aber klar, dass er nicht mehr – wenn überhaupt – in dem Umfang würde arbeiten können, in dem er zuvor gearbeitet hat. Sascha war ein selbstloser Mensch und so trat er freiwillig zurück, um Platz für jemand anderen zu machen. Hauptsache für die Jugendarbeit ging es weiter – das war ihm wichtig.
Viele von uns hat es sehr getroffen, als Ende Dezember 2024 die Nachricht kam, dass Sascha seiner Krebserkrankung erlegen ist. Mitarbeitende, Ehrenamtliche und Jugendliche sind zu seiner Beerdigung gekommen und haben sich noch einmal verabschiedet. Ich bin froh und dankbar, dass ich Sascha kennenlernen durfte. Ich bin traurig, dass er viel zu früh gestorben ist. Ich danke ihm für alles, was er mir und dieser Gemeinde Gutes getan hat. Und ich halte ihn in liebevoller Erinnerung – bis wir uns wiedersehen!
Auch im Namen des Presbyteriums, der Mitarbeitenden und der Jugend
Pfarrerin Hanna Sprakel
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